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Infos/Intressantes

Legionellen

Ein durchaus ernst zu nehmendes Thema. Durch die aktuelle Trinkwasserverordnung sind zusätzliche Untersuchungspflichten wahrzunehmen. Das DVGW-Arbeitsblatt W 551 - Trinkwassererwärmungs- und Trinkwasserleitungsanlagen; technische Maßnahmen zur Verminderung  des Legionellenwachstums; Planung, Errichtung, Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen - beschreibt die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor Legionellen.

 

Legionellenerkrankungen gehören zu den meldepflichtigen Erkrankungen in Deutschland. Fachleute gehen von jährlich 30.000 Erkrankungen aus, wobei auch Todesfälle zu verzeichnen sind.

 

Hier sind einige Punkte, auf die man achten muss:

  • Kaltwasser vor Erwärmung schützen.
  • Stagnationszeiten gering halten.
  • Trinkwassererwärmer so groß wie nötig und so klein wie möglich.
  • Speichertemperatur 60°C.
  • keine großen Temperaturdifferenzen zwischen Erwärmer und Entnahmestellen.

Bei bestehende Installationen ist in der Regel auch ein Minimieren des Risikos durch eine Fachkraft machbar.

 

 

Fogging, Schwarzstaub, Magic Dust.

Unter diesem Effekt bezeichnet man ungeklärte Verfärbungen an Wandflächen. Studien haben ergeben, dass bei älteren Wohnungen dieses Phänomen meistens zur Winterzeit oder nach Renovierungsarbeiten auftreten. Am häufigsten sind Maler und Fußbodenarbeiten durchgeführt worden. Wie nun dieser Schwarzstaub ensteht ist immer noch nicht belegbar. Einige Vermutungen sind:

  • Abscheidung  von SVOC (schwerflüchtige organische Verbindungen)
  • Adhäsionseffekte (Staub und Partikel haften an an feuchten Bauteiloberflächen)
  • Effekte der Thermophorese (Staubteilchen und andere Teilchen aus der warmen Luft  lagern sich durch Temperaturunterschiede an kühleren Flächen ab)
  • Kalte Carbonatisierung (eher Unwahrscheinlich)

Weiterhin kann auch eine gewisse elektrische Aufladung der Wandflächen (statische Aufladung) dazu führen. Ein gesundheitliches Risiko einer Schwarzstaubablagerung ist bis heute nicht erwiesen.

Taubenkot

Taubenkot enthält viele Microorganismen. Darunter können sich auch krankheitserregende Organismen wie Bakterien, Hefen und Pilze der Risikogruppe 2 befinden. Oft ist auch das Bakterium Chlamydophila psittaci (Erreger der Papageienkrankheit) - was in die Risikogruppe 3 eingestuft wird - zu finden.

 

Solche Krankheitserreger können auch am Gefieder der Tauben haften und beim Aufflattern in den Luftraum gelangen. Auch Tauben, die keine äußerlichen Krankheitssymtome zeigen, können Träger von Infektionserregern sein.

 

Auch Parasiten können Tauben und deren Kücken befallen. Die nachtaktive Taubenzecke besiedelt vor allem Nester, in denen insbesondere Kücken als Blutlieferanten genutz werden. Da erwachsene Taubenzecken einige Jahre ohne Nahrungsaufnahme überleben können, stellen alte Taubenbehausungen auch gewisse Risiken dar.

 

Die Aufnahmepfade können über die Athemwege, über den Mund, über die Haut oder die Schleimhäute entstehen.

Feinstaub und microbielle Partikel

Gesunde, erwachsene Menschen atmen unter Ruhebedingungen ca. 15 mal pro Minute einen halben Liter Luft ein. Das führt am Tag zu mehreren Kubikmetern Luft. Durch das Einatmen der Luft gelangt leider nicht nur der notwendige Sauerstoff in unsere Lunge, sondern noch eine ganze Menge mehr wie z.B. Bakterien, Viren, Sporen, Hausstaubmilben, Pollen, Feinstaub (Industrie- und Autoabgase), Mikroorganismen usw..

 

Die Partikelgrößen reichen von 0,001 bis zu 1000 µm (Micrometer). Je kleiner die Partikel sind, umso weiter dringen sie in die Lunge ein. Nur die Partikelgröße, die unter 3 µm (PM1) groß sind erreichen die Region der Lungensbläschen (Alveolen), wo der Gasaustausch stattfindet. Partikelgrößen bis etwa 5 µm sind lungengängig. Andere Partikelgrößen verbleiben entweder im Rachenraum oder in den Bronchien, die dann durch Abhusten/Ausspucken oder Herunterschlucken aus der Lunge teilweise entfernt werden können. Insgesamt betrachtet sind etwa 90% aller in der Luft befindlichen Partikel kleiner als 0,1 µm. 

PAK

Heutzutage hat jeder bestimmt schon etwas von der Abkürzung PAK gehört. PAK ist die Abkürzung für Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe. Diese große chemische Stoffgruppe (bekannt aus der organischen Chemie) ist seit Jahrzehnten für Mensch und Umwelt ein Problem. Es gibt "leichtere" und "schwerere" PAK. Die leichten sind flüchtig (gehen leicht in den gasförmigen Zustand über) und bei den schweren nimmt die Flüchtigkeit aufgrund des Molekulargewichtes ab. PAK lösen sich in Wasser schlecht, jedoch in Fetten und Ölen gut (unpolare Substanz). 

 

Viele PAK werden aufgrund ihrer Eigenschaften als sogenannte "PBT" Stoffe bewertet. PBT ist die Abkürzung von persistent (schlecht oder gar nicht in der Umweld abbauend), bioakkumulierend (sich in Organen anreichern) und toxisch (giftig). Diese Eigenschaften werden in der Ökotoxikologie als besonders kritisch betrachtet. Leider werden auch zahlreiche PAK als "CMR" Substanzen bezeichnet (CMR = cancerogen, mutagen und reproduktionstoxiosch).

 

PAK entsteht bei jedem Verbrennungsprozess von organischem Material. Je unvollständiger diese Verbrennung erfolgt, desto mehr PAK entstehen. In fossilen Rohstoffen wie Steinkohle oder Erdöl sind bereits PAK enthalten. Das bedeutet, dass viele daraus hergestellte Produkte (z. B. Kunststoffprodukte) diese Kohlenwasserstoffverbindungen als Weichmacheröle in sich tragen. 

 

PAK sind in Tabakrauch, in geräucherten und in verrußten Nahrungsmittel (gegrilltem Fleisch oder Fisch) enthalten. Außerdem werden sie in vielen Kunststoffen als Weichmacher (geschmeidig und biegsam) verwendet. Auch schwarze Kunststoffe können PAK enthalten, da diese oft mit unbehandeltem Ruß versetzt worden sind (Handgriffe, Ummantelungen, Spielzeuge oder Schuhe).

Asbest

Am 31.10.1993 trat in der Bundesrepublik Deutschland das Herstellungs- und Verwendungsverbot für Asbest in Kraft. Dieser Stoff wurde wegen seiner guten Eigenschaften (Hitzebestädigkeit, chemische Beständigkeit, Zugfestigkeit und Elastizität) in vielen Bauprodukten eingesetzt.

 

Es ist bekannt, dass sich dieses Produkt in Dach- und Fassadenplatten, in Fußbodenbelägen, in Nachspeicheröfen und in Deckenpaneelen befinden kann. Im Brandschutz spielte Asbest eine sehr große Rolle.

 

Weniger bekannt ist, dass sich Asbest als Zuschlagstoff in bauchemischen Produkten wie Klebern, Spachelmassen, Putzen, Mörteln, Fensterkitten, Dichtungsbänder usw. befinden kann.

 

Untersuchungen ergaben (bei gezielter Suche nach Asbest), dass in etwa 1/4 der untersuchten Gebäuden asbesthaltige Bauprodukte vorgekommen sind. Daher ist es bei Gebäuden mit einem Baujahr bis 1993 neben den bekannten Produkten, auch mit asbestbelasteten Produkten zu rechnen. Wenn nun bei Umbau- oder Renovierungsarbeiten eine mechanische Bearbeitung (Putz oder Fliesen abstemmen, Böden abschleifen) von Bauteilen vorgenommen wird, kann eine hohe bis sehr hohe Exposition durch Asbestfasern verursacht werden.

Innendämmung, richtig oder falsch?

Kalzium-Silikat-Platten (Klimaplatten) sind immer häufiger in der Sanierung von Ein- und Mehrfamilienhäusern anzutreffen. Sie werden als Schimmelpilzprophylaxe oder auch als nachträglichen Brandschutz eingesetzt.

Eine gute Einsatzmöglichkeit besteht in der Denkmalpflege, da dort baulich bedingte Einschränkungen in den Sanierungsmöglichkeit seitens der zuständigen Ämter herrschen.

 

Wenn sich für eine Innendämmung entschieden wird, muss man sich im Klaren sein, dass eine Veränderung der hygrothermischen Verhältnisse im Wandquerschnitt stattfindet. Die Dämmschicht befindet sich auf der Innenseite der Wandfläche, die somit den von Innen herrschenden Wärmestrom in die Wandfläche begrenzt. Dies beeinflusst unter anderem die jahreszeitenbedingten Diffusionen (Sommer und Winter). Die Wandflächen oder Bauteile kühlen ab. Wird eine raumseitige Innendämmung auf eine Außenwand aufgebracht, verändert sich der Außenwandwiederstand gegenüber der Schlagregenbelastung, da die Wandfläche im Winter deutlich kühler ist als ohne Dämmung. Kommen noch (nicht selten vorkommende) Verarbeitungsfehler hinzu, kann sehr schnell das eigentliche Ziel verfehlt werden.

 

Eine Innendämmung ist grundsätzlich nicht gefährlich, jedoch sollten Vorab die bauphysikalischen Aspekte (Wärmeschutz und Feuchteschutz) berücksichtigt werden.

Neubauten schützen!

In der heutigen Zeit entstehen Wohngebäude fast wie am Fließband. Aus planerischen und wirtschaftlichen Gründen werden die Baumaßnahmen fast das ganze Jahr durchgeführt. Wie aber verhält sich das mit der späteren Qualität des Bauwerks?

 

Zunächst muss man sich im Klaren sein, dass zum Bauen schon eine enorme Wassermenge benötigt wird. Viele Abbindeprozesse binden in dem chemischen Vorgang zwar Wasser, aber nicht alles. Rund ein Drittel wird als Wasserdampfbelastung in den Neubau getragen. Kommt jetzt durch unzureichenden Schutz des Neubaus Niederschlagswasser, Schnee, Eis oder sogar noch nasse Baustoffe hinzu, sammelt sich während der Bauphase sehr viel Wasser im Baukörper an.

 

Als besonders empfindlich gegen Wasserdampfbelastungen/Feuchtigkeit sind Materialien wie Dämmstoffe, Holz und Gipskartonplatten. Mikroorganismen wie Bakterien und Schimmelpilze wachsen auf organischem Substrat, die sehr häufig in Baumaterialien vorkommen.

 

Wird ein Neubau in allen Bereichen unachtsam der Feuchtigkeit ausgesetzt - oder wird nicht sorgsam mit den zu verarbeiteten Baustoffen umgegangen - können später gravierende Schäden auftreten, die aus Sicht der erkennbaren gegenwärtigen Schadendiagnostik nicht zu erklären sind.

Die Errichtung von Bauwerken bedeutet hohen finanziellen Aufwand. Dabei sollte auch das bestmögliche Ergebnis entstehen. Leider wird die Position Bautrocknung/Bautenschutz immer wieder sehr stark vernachlässigt.

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